JProf.’in Dr. Julia Koller

Willkommen!

Ich bin Juniorprofessorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung/Weiterbildung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

In meiner Forschung beschäftige ich mich mit den Bedingungen, unter denen Bildung im Erwachsenenalter organisiert, legitimiert und verändert wird. Mein Interesse gilt insbesondere den Strukturen, Praktiken und Machtverhältnissen, die Bildung ermöglichen – oder behindern.

Getreu dem Motto der Künstlerin Meret Oppenheim: „Jede wirklich neue Idee ist eine Aggression“, untersuche ich Innovations- und Transformationsprozesse in der Erwachsenenbildung nicht als linearen Fortschritt, sondern als Auseinandersetzungen um Deutungshoheit, Legitimation und Steuerung. Ich beschäftige mich mit der Frage, wie neue Ansätze in der Erwachsenenbildung etabliert und umgesetzt werden können und wie Innovationen als Kristallisationspunkte für gesellschaftliche Modernisierung und Wandel verstanden werden.

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Forschung im Fokus

Mein Forschungsprogramm umfasst die sozialwissenschaftliche reflexive Innovationsforschung und deren Beitrag zur Erwachsenenbildung. Meine weiteren Forschungsinteressen umfassen aktuell die Untersuchung von New Work Konzepten in der betrieblichen Weiterbildung, Künstliche Intelligenz in der Erwachsenenbildung und die Steuerung von Digitalisierung.

Reflexive Innovationsforschung

Ich untersuche, wie Innovationen in der Erwachsenenbildung entstehen – nicht als technische Neuerungen, sondern als soziale und politische Konstruktionen. Dabei interessieren mich insbesondere ihre Legitimation, ihre Verankerung in Organisationen und ihre Wirkung auf professionelle Handlungspraxis

Organisation, Netzwerk und Steuerung

Organisation verstehe ich nicht als stabile Einheit, sondern als dynamischen, durch Beziehungen, Praktiken und Infrastrukturen konstituierten Zusammenhang. Meine Forschung fragt danach, wie Organisationen in der Erwachsenenbildung im Zusammenspiel mit Netzwerken, intermediären Akteuren und institutionellen Rahmenbedingungen Innovationen aufnehmen, aushandeln und weiterentwickeln. Dabei verknüpfe ich organisationstheoretische Zugänge mit Ansätzen der Governanceforschung und Netzwerktheorie und -Methoden

Erwachsenenpädagogische Digitalisierungsforschung

Die digitale Transformation verändert nicht nur Lernformate, sondern auch die strukturellen und organisationalen Bedingungen der Erwachsenenbildung. In meiner Forschung untersuche ich, wie digitale Technologien – etwa Plattformen, Tools oder Zustimmungsmechanismen – in Bildungsorganisationen integriert werden und welche Anforderungen, Deutungen und Praktiken damit verbunden sind. Ich forsche dazu, wie digitale Infrastrukturen in Bildungseinrichtungen eingeführt, gedeutet und gestaltet werden – und wie sie pädagogisches Handeln und institutionelle Routinen verändern

Alphabetisierung und Grundbildung

Die Förderung von Grundbildung ist essenziell, um Erwachsenen einen aktiven und selbstbestimmten Lebensalltag zu ermöglichen. Ich frage danach, wie Programme entwickelt, legitimiert und implementiert werden – und welche strukturellen Bedingungen professionelles Handeln in diesem Bereich prägen